Die Renaissance der Parteipresse
Die Parteizeitungen sind tot. Es leben die Parteiblogs! Über die Onlinepropaganda im anlaufenden Wahlkampf
Die ÖVP-nahe Seite fass-ohne-boden.at schießt sich seit dem Vorjahr auf die Sozialdemokraten ein (Foto: Screenshot)
Dass jemand wie Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten werden konnte, hat auch mit Stephen Bannon zu tun. Bevor Bannon die Leitung von Trumps Wahlkampf übernahm, hatte er über die rechte Onlinepropagandawebsite Breitbart bereits massiv Stimmung für den US-Milliardär und republikanischen Präsidentschaftskandidaten gemacht.
Mit manipulativen, schrillen und klickträchtigen Texten wurde Trump auf Breitbart rauf- und seine Gegner runtergeschrieben. Die Website arbeitet mit Halbwahrheiten, Gerüchten und Verschwörungstheorien, verbreitet eine eigene, dunkle Weltsicht und erzeugt damit eine Gegenöffentlichkeit zu etablierten Medien, die es frontal angreift. In Zeiten, in denen das Vertrauen in die etablierten Medien sinkt, stieg die Seite binnen weniger Monate zu einem der meistgelesenen Nachrichtenkanäle der USA auf. Heute ist Trump US-Präsident und Bannon sitzt als sein Chefstratege im Weißen Haus.