Neues Spiel, neues Pech
Die Glücksspielnovelle sollte Automatenspieler besser schützen. Hat sie was genützt? Eine Rundschau
Foto: J.J. Kucek
Von halb sieben bis halb acht Uhr hatte Gerald Pfeiffer seine „Unterwegszeit“; da durfte, ja musste der Fußfesselträger auf dem Weg in die Arbeit sein. Bis 17 Uhr hieß es an der Arbeitsstelle bleiben, danach eine Stunde Heimfahren. Darüber hinaus: maximal eine Stunde pro Tag Ausgang. Pfeiffer war dankbar, dass er eine Fußfessel gewährt bekommen hatte; aber er lebte ständig in der Angst, zu spät zu kommen und schlussendlich doch noch im Gefängnis zu landen.
Die Fußfessel beschert hat dem ehemaligen Geschäftsführer, 52, seine Spielsucht. Im Falter erzählte er vor zweieinhalb Jahren, wie er an Automaten 800.000 Euro verzockt, eine halbe Million veruntreut und seine 60-Mitarbeiter-Firma fast ruiniert hatte. Wie die Sucht ihn beinah in den Selbstmord getrieben und er schließlich reinen Tisch gemacht hatte.