FALTER: Die Rhetoriktricks des Norbert Hofer

Presseaussendung vom 15.11.2016

In seiner morgen erscheinenden Ausgabe präsentiert die Wiener Wochenzeitung FALTER die Ergebnisse einer wochenlangen Recherche über die rhetorischen Tricks des FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. Zusätzlich veröffentlicht der FALTER auf seiner Webseite die fünfteilige Rhetorik-Videoserie „Hofers Spiel“, die zur Vorbereitung auf die TV-Duelle kostenfrei zugänglich ist.

Hofer behauptete im ORF-Duell, er mache kein Coaching. Tatsache ist: Hofer absolvierte von 1995 bis 1999 „verhaltenstechnische Seminare wie Rhetorik, Kommunikation, Crash Rhetorik, Team Design sowie NLP“ und ließ sich dabei zum Verhaltens- und Kommunikationstrainer ausbilden. Sechs Jahre – von 1996 bis 2001 – arbeitete Hofer selbst als Verhaltens- und Kommunikationstrainer. In seinem Lebenslauf auf seiner Webseite verschweigt er sowohl seine Rhetorik-Ausbildung als auch seine Berufserfahrung.

Der FALTER wertete sieben TV-Duelle und zwei Elefantenrunden aus und ließ zudem Hofers Rhetorikstil von vier Kommunikationsexperten aus Österreich und Deutschland analysieren. Hofer wendet in den Debatten jene umstrittenen Techniken an, die die FPÖ über Jahre hinweg in ihrer steuerfinanzierten Parteiakademie als Rhetorikkurse anbot.

Im Kurs „Provokation, Polemik und Killerphrase – Abwehr und Anwendung“ ging es etwa darum, „die Kunst des Zwietrachtsäens nach Schopenhauer“ zu erlernen. Weitere Schwerpunkte: „Provokation und Polemik in der persönlichen Auseinandersetzung“, „Anwendung von verbalen Attacken, Untergriffen, Scheinargumenten und Killerphrasen“. Im Kurs „Schlagfertigkeitstraining“ wurden FPÖ-Funktionäre in „Konter durch Übertreibung“, „Der versteckte Gegenangriff, Konter mit Bildern“ oder „Angriff mit der Unterstellungsfrage“ unterrichtet.

NLP-Trainerin Amanda Schmalz identifizierte allein im ATV-Duell 23 Manöver aus Schopenhauers berüchtigter „Eristik – Die Kunst des Zwietrachtsäens“, mit der sich inhaltliche Diskussionen zerstören lassen. „Wenn der Gesprächsgegner das Spielchen nicht durchschaut, ist er ihm hilflos ausgeliefert“, sagt Schmalz dem FALTER.

Der hessische Ex-Staatssekretär Klaus-Peter Schmidt-Deguelle, der heute als Kommunikationsberater Politiker auf TV-Duelle vorbereitet, erklärt im FALTER, wie Hofer seine schwere Behinderung bewusst instrumentalisiert. „Hofer spielt das arme Opfer in dem Moment, in dem er in einer sachlichen Debatte kein Argument mehr hat. Das immunisiert ihn.“

Mehr dazu im FALTER.

Rückfragen & Kontakt:

Benedikt Narodoslawsky

FALTER

Marc Aurelstraße 9

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Österreich

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narodoslawsky@falter.at

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