Bis zum letzten Zentimeter

Nach einem Nachbarschaftsstreit um einen Heckenzaun soll im Innviertel ein Haus abgerissen werden. Was wie eine Provinzposse klingt, könnte in ganz Österreich Gebäude zum Einsturz bringen

Stefan Schlögl
Natur, FALTER 18/2016 vom 03.05.2016

Foto: Christopher Mavric

Über dem Sitzungstisch hängt brüllendes Schweigen. Seit über zwei Stunden hocken die 18 Gemeinderäte von Mining, einem Dorf im oberösterreichischen Innviertel, aufgefädelt an dem Oval aus Eichenholz beisammen. Es ist kurz nach 22 Uhr an diesem Abend Ende April, die Luft ist stickig, alle sind verstummt. An einem Ende sitzt Bürgermeister Günter Hasiweder, ÖVP, und starrt mit verschränkten Armen an die Decke. Bis dahin hat der Ortschef seinen Gemeinderat routiniert durch die Sitzung geführt. Sechs Punkte des Protokolls wurden abgearbeitet, ein neuer Gehsteig hier, die Entfernung einer Esche dort, die üblichen Belange eines 1600-Seelen-Ortes. Hasiweder regiert absolut. 13 Schwarze, zwei FPÖler, drei Sozialdemokraten. Die Mandatare haben bislang brav die Hand gehoben und die Entscheidungen gemeinsam weggestimmt. In Mining gibt es kein Parteigeplänkel.

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