Der Aufstand der braunen Bobos
Sie stürmen Jelinek-Aufführungen und wählen Norbert Hofer: Wie die Identitäre Bewegung den Rechtsextremismus zum Lifestyle macht
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Das ist es jetzt, dachte sich Inas, eine Irakerin, die am 14. April mit ihren beiden Kindern an einer Theateraufführung im Wiener Audimax teilnahm. Sie erinnerte sich an die IS-Milizen, die in ihrer Heimatstadt Mossul um sich schossen. Inas spielte in einer Aufführung von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ mit, als eine Gruppe von Identitären aus dem dunklen Saal auf die Bühne stürmte.
Die Aktivisten entrollten ein Transparent, auf dem „Heuchler“ stand, und verschütteten Kunstblut. Mittels Megafon verkündeten sie, dass sich die Aktion „nicht gegen die Schauspieler und Flüchtlinge richtet, sondern gegen die Dekadenz des Publikums“. Inas verstand gar nichts. Sie sah nur den Tumult und den Film in ihrem Kopf: die IS-Massaker, die Bilder der Attentate in Paris. „Ich habe Angst um meine Kinder gehabt und gedacht: Die werden uns jetzt töten.“