Trau, schau weg

Die Offshore-Geschäfte von Österreichs Banken mögen legal sein, riskant sind sie sicher

Politik, FALTER 16/2016 vom 21.04.2016

Illustration: Andy Gädt / Illutwister

Eigentlich war im Jahr 2009 schon alles geklärt: Auf Anweisung ihres Hauptaktionärs, des Landes Vorarlberg, trennte sich die Hypo Vorarlberg von ihrer Liechtenstein-Tochter. „Mit diesem Verkauf soll auch zum Ausdruck gebracht werden, dass die Kernaufgaben der Vorarlberger Landes- und Hypotheken Bank AG primär in der Förderung der heimischen Wirtschaft und des Mittelstandes und in der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Vorarlberg liegen“, erklärte der damalige Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Der Auftrag war klar, die Landes-Hypo sollte sich aus dem Geschäft mit Steueroasen zurückziehen.

Am 7. April 2016 musste sich dennoch der Kontrollausschuss des Vorarlberger Landtages erneut mit Offshore- Geschäften der Landesbank befassen. In den veröffentlichten Daten der Anwalts- und Wirtschaftsberatungskanzlei Mossack Fonseca, den sogenannten Panama Papers, hatten sich zahlreiche Transaktionen von Briefkastenfirmen eines russischen Oligarchen über die Hypo Vorarlberg nachzeichnen lassen. Im Kontrollausschuss wurde das ganze Dilemma der Bank sichtbar. „Eine Bank ist keine moralische Instanz, sondern ein Dienstleister“, erklärte dort der mittlerweile zurückgetretene Bankvorstand Michael Grahammer. Und: Die Hypo habe kein Gesetz gebrochen. Das stimmt wohl. Auch einige Offshore- Geschäfte der Raiffeisen Bank International sind in den Panama Papers zu finden. Auch die Raiffeisen betont, dass sie stets ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachgekommen sei.

  689 Wörter       4 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Printabo 1 Jahr + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

Digitalabo 4 Wochen

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digitalabo 1 Jahr

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!