„Wir sind doch nicht der verlängerte Arm der Staatsanwaltschaft“
Die Süddeutsche-Redakteure Bastian Obermayer und Frederik Obermaier haben den größten Datenschatz der Geschichte gehoben. Und wollen damit die Welt ein bisschen verbessern
Foto: Stephanie Füssenich
Termine muss man mit Bastian Obermayer, 38, und Frederik Obermaier, 32, derzeit langfristig im Voraus vereinbaren. Die beiden Journalisten haben mit dem „Panama Papers“ genannten Leak die mit Abstand größte Datenmenge, die jemals journalistisch verarbeitet wurde, zugespielt bekommen. Von München aus recherchieren die Männer mit der auffälligen Namensähnlichkeit seit Monaten das Unwesen der internationalen Offshore-Industrie, koordinieren gemeinsam mit dem Internationalen Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ) rund 400 Journalistenkollegen aus allen Erdteilen und veröffentlichen gleichzeitig ein Buch.
In den Wochen vor der Veröffentlichung der Panama Papers kam noch eine weitere Pflichtübung hinzu: Interviews geben. Via Skype haben Obermayer und Obermaier verraten, was sie über den anonymen Datenbeschaffer wissen, welche Geschichten aus dem Leak sie für die wichtigsten halten – und warum sie zwischendruch auch Eventmanager sein mussten.