Verbrechen mit Links
Wer in dieser Offshore-Datenbank wühlt, legt wie ein Archäologe Dinosaurierknochen frei. Sieben Lektionen, die ich während der monatelangen Analyse der Panama Papers gelernt habe
Illustration: PM Hoffmann
Wenn man 1986 auf dem Schulhof die richtigen Connections hatte, konnte man an wirklich guten Stoff kommen: Spiele für den C64, liebevoll auf Floppys oder C60-Audiokassetten aus dem Hause BASF handkopiert, reiner Brain Candy, Zuckertrash fürs Kleinhirn. Die Games kamen stets mit kunstvollen Vorspannanimationen der Cracker-Crews daher, die das Spiel geknackt hatten, dafür fehlte ihnen naturgemäß die gedruckte Anleitung, die den Originalen beilag. Das gecrackte Game lag somit vor dem Spieler wie ein Artefakt einer fremden Kultur. Der Spieler musste sich ohne fremde Hilfe in die Funktionsweise des Systems hineinfinden.
Bei den meisten Games war das einfach, aber es gab auch schon damals sehr komplexe Spiele, Rätsel mit eigener Logik, in die es sich zu vertiefen galt, mit maximaler Hartnäckigkeit. Ein Internet, in dem man die Lösungen hätte nachsehen können, stand Privatleuten noch nicht zur Verfügung. Also musste man spielen und scheitern und spielen und scheitern – und schließlich verstehen. Eine Erfahrung, die prägt.