„Wir müssen den Islam von diesem Dreck reinigen!“
Der Wiener Islamwissenschaftler Ednan Aslan über seine umstrittene Kindergartenstudie, die Attacken der Glaubensgemeinschaft und seine Hoffnung auf ein Feuer der Aufklärung für den Islam
Foto: Heribert Corn
Finanziert die Stadt Kindergärten von radikalislamischen Vereinen? Ja, sagt der Islamwissenschaftler Ednan Aslan vom Institut für Islamische Studien der Uni Wien. Vergangene Woche veröffentlichte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) eine Zwischenstudie Aslans, der daraufhin von Kollegen und Vertretern der Glaubensgemeinschaft massiv attackiert wurde (siehe Seite 6). Im Interview erklärt Aslan seine Motive und kritisiert die Stadt, die SPÖ, die muslimische Gemeinde und die Betreiber mancher Kindergruppen.
Falter: Herr Professor Aslan, Sie haben einen Zwischenbericht über Kindergruppen erstellt und warnen vor dem Entstehen einer Parallelstrukur. Einige Ihrer Kollegen kritisieren Ihre Studie als unwissenschaftlich.
Ednan Aslan: Meine Kritiker können meine Arbeit noch nicht kennen, weil wir mitten drin stecken, der Bericht ist nur ein Zwischenbericht. Worum geht es? Wir erstellen seit einigen Jahren die islamische Landkarte, dort kartografieren wir muslimische Institutionen. Wir wollten dort auch die islamischen Kindergärten dokumentieren. So haben wir schon vergangenes Jahr damit begonnen, uns all jene Vereine herauszusuchen, die islamische Kinderbetreuung anbieten. Wir haben uns für jeden Verein, der mit dem Wort „islamisch“ oder „Multikulti“ wirbt, einmal einen Vereinsregisterauszug geholt und geschaut, wer den Verein betreibt. Dann kamen wir aus dem Staunen nicht heraus.