Oh mein Gott, was tut ihr da?
Sie liken Bilder von Terroristen und träumen vom Kalifat. Wer schützt Wiens Schüler vor den Salafisten?
Illustration: Bianca Tschaikner
Schnellbahn S7, draußen ist es schon dunkel, die Lichter der Stadt wischen hinter den Fensterscheiben vorbei. Neben der Tür sitzen zwei Mädchen. Ihre Hände stecken in schwarzen Handschuhen, um ihre Köpfe sind Schleier gewickelt, die bis zur Hüfte reichen und dort in bodenlange Röcke übergehen. Manche Fahrgäste verdrehen die Augen, wenn sie die beiden Teenager sehen, andere starren sie herausfordernd an.
Natürlich würden sie diese Blicke spüren, werden die beiden später bei einem Kaffee sagen. Oft genug würde man sie auch beschimpfen, manchmal sogar anspucken. Das alles halten sie aber gerne aus, „für den Islam“.
Ihre Worte klingen trotzig und stolz. In den Anfeindungen sehen sie einen weiteren Beweis für eine vermeintlich antiislamische Einstellung ihrer Umgebung. Und im Tragen des Schleiers einen Beweis ihrer muslimischen Standfestigkeit.