Wo die vifen Kerle forschen
Zum Semesterbeginn vermisst der Falter die Universitäten der Stadt. Diese Woche: das Wohnzimmer der Gscheiterln, Nerds und hippen Architekten – die Technische Universität Wien
Foto: Heribert Corn
Agata Ciabattoni hat in Bologna Informatik studiert. Sie ist in Ripatransone aufgewachsen, einem Dorf an der Ostküste Italiens, auf einen Hügelkamm steil über der Adria. Im Jahr 2000 ist sie mit einem internationalen Stipendium nach Österreich gekommen. Hat zu arbeiten begonnen, ihren Sohn geboren und nach zwei Monaten wieder zu arbeiten begonnen.
Agata Ciabattonis Arbeit ist es zu denken. Dafür hat sie die TU Wien eingestellt. Heute sitzt Ciabattoni, 44, in einem bunt gestrichenen Einzelbüro des Instituts für Computersprachen in der Favoritenstraße. Hinter ihr ein Kasten mit Fachliteratur, neben ihr ein Foto von ihrem Sohn, der inzwischen in die Volksschule geht, und vor ihr das Whiteboard, vor dem sie einen guten Teil ihrer Tage verbringt und auf das sie diverse Mengensymbole und griechische Buchstaben geschrieben hat. Ihr Feld ist so abstrakt, dass es ihr schwerfällt, darüber zu sprechen oder gar zu erklären, was sie da macht. Agata Ciabattoni arbeitet mit nicht-klassischen Logiken. In dem Feld hat sie bisher mehr als 60 Publikationen veröffentlicht.