Mit dem Untergang kam der Aufstieg
Mit ihrem Endzeitroman "Winters Garten" ist die junge Grazerin Valerie Fritsch zum Shootingstar der heimischen Literatur avanciert
Foto: Jasmin Schuller
Valerie Fritsch liegt auf dem Sofa ihrer Wohnung, die sich in der Nähe des Grazer Hilmteichs befindet. Die Wohnung ist nicht allzu groß, liegt aber ausgezeichnet, ist eine von mehreren in einer prächtigen Villa. „Es gibt hier massenhaft Eichhörnchen. Sie sind das Erste, was man sieht, wenn man in der Früh aus dem Fenster blickt“, erzählt Fritsch. Die junge Literatin hängt an einer Infusion. Die Flasche hat sie an einem grauen Regenschirm angebracht, den Schirm in den Spalt zwischen der Rückseite des Sofas und der Wand gesteckt, die Lösung fließt in ihre Vene. Sie wirkt erschöpft und wartet auf die Fragen. Seit ihr Roman „Winters Garten“ erschienen ist und ein fulminanter Erfolg wurde, muss sie ständig viele Fragen beantworten.
Erst vor einigen Tagen ist Fritsch von einer mehrwöchigen Reise aus Asien zurückgekommen, gab umgehend in der Alten Schmiede in Wien eine „postburmesische Jetlaglesung“, anschließend standen zahlreiche Interviews an. Danach suchte sie ein Schmerzanfall heim – Fritsch leidet unter Endometriose, einer chronischen Erkrankung der Gebärmutter, ihren Uterus bezeichnet sie als „rebellisch“. Und nein, es sei ihr nicht zu intim, wenn das so in der Zeitung steht, sie „nehme an Krankheiten keinen Anstoß“.