Bei ihm
Eine neue Bar in einer Gegend, wo sonst eher keine neuen Bars sind
Foto: Heribert Corn
Matthias Habringer kommt aus Steyr, wohnt seit drei Jahren in der Panikengasse und musste irgendwann einmal bemerken, dass es da rundherum aber so was von kein ordentliches Lokal gibt, dass es kaum auszuhalten ist. Und man daher selbst eines machen müsse.
Das ist gut, denn der junge Mann widersprach damit zwei der ehernen Grundregeln in Wiens Gastronomie, die da lauten: „Mache nie etwas selbst, sondern warte, bis es wer anderer macht“ und „Wenn du doch was selbst machst, dann nur dort, wo es auch die anderen machen“. Aber die kannte Matthias Habringer vielleicht nicht (was nach Jahren in Bernd Schlachers Kunshallen-Café und im Daun-Kinsky-Clubbing aber eher unwahrscheinlich ist), oder sie waren ihm einfach egal. Denn der Platz, an dem er vor drei Monaten sein kleines Wohnzimmer-Ecklokal mit dem programmatischen Namen „Bei mir“ eröffnete, ist definitiv kein schlechter: breite, helle Gassen mit minimalem Verkehr, ein paar schöne, alte Fabriksgebäude rundherum, der grüne Wilhelminenberg in spürbarer Nähe – so, wie Ottakring eben auch sein kann.