"Feuchte Aussprache"
Das Video einer Misshandlung entsetzt die Öffentlichkeit. Schon gibt es den nächsten ekelhaften Fall
Der FALTER deckte vergangene Woche auf, wie die Polizei mit Bürgern verfährt
Justizsektionschef Christian Pilnacek entschuldigte sich. Heinz Patzelt, Chef von Amnesty International, sprach von einem „Verbrechen“ und davon, dass die Polizei „gelogen, getäuscht, getarnt und verleumdet“ habe. Die Grünen fordern Reformen im Justizapparat. Der auf Menschenrechte spezialisierte Anwalt Georg Bürstmayr riet gar, man solle sich vor der Wiener Polizei in der Dunkelheit in Acht nehmen: „Rechnen Sie mit dem Schlimmsten.“
Das vom Falter vergangene Woche veröffentlichte Video eines Polizeieinsatzes entsetzte die Öffentlichkeit. Der Übergriff am Morzinplatz ist längst nicht der einzige Fall von Polizeimissbrauch.
Dem Falter liegt der Ermittlungsakt der Wiener Staatsanwältin Ursula Kropiunig im Fall eines Wiener Möbelhändlers vor. Es geht um einen Misshandlungsvorwurf, über den der Falter vor ein paar Wochen berichtete. Ein Bürger soll nicht nur geschlagen, sondern auch bespuckt worden sein. Wieder gibt es Sachbeweise, die die Behörden anfangs nicht sichern wollten.