Neue Zürcher Zukunftshoffnung
Die NZZ versucht, in Österreich eine digitale Zukunftsnische für den Journalismus zu finden. Im Moment gibt es vor allem eines: Fragezeichen
Illustration: Oliver Hofmann
Eines vorweg: Bisher lässt sich nicht sagen, ob die NZZ Österreich journalistisch reüssieren wird, ob das publizistische Konzept aufgeht oder doch zum Scheitern verurteilt ist. Dazu ist es noch viel zu früh. Die NZZ Österreich ist ein Onlinemedium, das gerade erst Konturen annimmt.
Doch eines kann man schon jetzt behaupten: Der Österreich-Ableger der NZZ ist die derzeit spannendste Neugründung am heimischen Medienmarkt, weil sie die Frage aufwirft, wie Journalismus in digitalen Zeiten überleben kann, und tatsächlich versucht, eine Antwort auf diese Frage zu liefern.
Das Schweizer Traditionsblatt Neue Zürcher Zeitung investiert Millionen in neue Online-Angebote und hat hierzulande eine kleine Wiener Redaktion aufgebaut. Vergangene Woche startete eine frühe Version der geplanten Online-Ausgabe von NZZ.at, ein sogenannter „Betatest“. Die Idee ist, dass rund 15 Redakteure täglich einen Nachrichtenüberblick liefern und darüber hinaus tiefergehende Recherchen zu wichtigen Themen anstellen. Wer dies am Smartphone oder Computer lesen will, muss 14 Euro im Monat zahlen.