Geständnis eines Spielers
Die Spielsucht hätte Gerald Pfeiffers 60-Mitarbeiter-Firma fast in den Ruin getrieben – und ihn selbst in den Suizid. Jetzt trägt er Fußfessel und hat ein neues Leben begonnen
Foto: J. J. Kucek
Rund 800.000 Euro hat Gerald Pfeiffer, 49, in acht Jahren verspielt, eine halbe Million davon hat er veruntreut. Es war Geld der Grazer Forschungsgesellschaft Mobilität mit damals 60 Mitarbeitern, die er selbst mitbegründet hatte und deren kaufmännischer Geschäftsführer er zwei Jahrzehnte lang war. Im Falter erzählt er erstmals öffentlich seine Geschichte – um anderen Spielsüchtigen Mut zu machen.
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„Mit dem Automatenspielen begonnen habe ich Mitte der 1990er. Ich war knapp 30 und alleinstehend, hatte private und berufliche Probleme. Mir war nicht bewusst, dass ich schon spielsüchtig war, obwohl ich manchmal bis spät in die Nacht gespielt habe und die Verluste mit Privatkrediten abdecken musste. Nachdem ich meine Frau kennengelernt hatte, war ich drei Jahre spielfrei. 2004 ist es wieder losgegangen. Ich erinnere mich genau an den Tag: Ich war mit Freunden Fußball schauen, nebenbei haben wir auf Hunde gewettet. Ich habe verloren. Das konnte ich nicht akzeptieren. Am nächsten Tag bin ich wieder in einen Spielsalon gegangen, ich dachte, das hole ich mir zurück. Aber das Hundewetten hat mir zu lang gedauert …