Süßes Mädel mit kaputtem Schädel
Das Wiener Underground-Liebkind Stefanie Sargnagel setzt mit ihrem Buchdebüt zur Welteroberung an
Foto: Heribert Corn
Stefanie Sargnagel hat sich ein grindiges Lokal für das Interview ausgesucht. Warum auch nicht, es sollte schließlich charakteristisch für sie sein, und die Einnahme alkoholhaltiger Getränke in nicht eben schickem Ambiente zieht sich nun einmal durch „Binge Living“, das Buchdebüt der jungen Wienerin. Sein Titel leitet sich vom binge drinking ab, dem Komasaufen.
Das Schmauswaberl bei der Kettenbrückengasse sollte es werden, ein Beisl, in dem Junkies, Freaks und Outlaws verkehren und dessen Atmosphäre Sargnagel ebenso schätzt wie die Gespräche mit den Gästen. Nur hat es überraschenderweise geschlossen, und das Interview muss ein paar Häuser weiter stattfinden.
Das ist vielleicht auch besser so. Vor dem Schmauswaberl wundert sich nämlich ein Stammgast ebenfalls über die verschlossene Tür. Und noch mehr wundert er sich, wie man ein Gespräch nur mit einem Aufnahmegerät dokumentieren könne. Paranoia!