"Risiko kann man nicht ausschließen"
Allein zum Bäcker, auf den Spielplatz oder zur Schule: Welche Freiräume haben Stadtkinder heute noch? Und war das früher anders?
Was ist dazwischen eigentlich passiert?“, fragt sich ratlos achselzuckend ein Vater. Er selbst genoss als Kind Ende der 1960er-, Anfang der 1970er-Jahre in Wien alle Freiheiten, ging alleine in die Volksschule, besuchte Freunde oder fuhr mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Seine Tochter begleitete er wie selbstverständlich noch im Gymnasialalter bis zur Straßenbahnhaltestelle.
Stichprobe Redaktionssitzung: Auf die Frage, was die Kollegenschaft als Kind durfte im Vergleich zu heutigen Kindern, geht ein Aufschrei durch den Raum: „Unsere Mütter wussten den ganzen Nachmittag nicht, wo wir sind!“ Selbstverständlich wissen die meisten heute genau, wo sich ihre Kinder in jeder Minute aufhalten …
Freiheit und Verantwortung
Dass Kinder immer weniger Freiheiten genießen, und das heißt immer weniger elternfreie Zonen, dafür immer stärker ans Gängelband genommen werden, passt in den allgemeinen Trend, der mit den Stichworten Helmpflicht und Rauchverbot hinreichend beschrieben werden kann. Allerdings bedeuten diese Zeichen der Zeit für die Heranwachsenden massive Einbußen an Verantwortung, Gestaltungsmöglichkeiten – und damit Spaß. Denn wie soll man unter den Argusaugen der Eltern etwas Verbotenes oder gar etwas Gefährliches anstellen?