Justizakte Eurofighter
Wie der größte Korruptionsfall der Zweiten Republik vom Justizministerium erledigt wurde - und wie der Rechtsschutzbeauftragte dagegen vergeblich protestierte
Lesen Sie hier zwei wichtige Gerichtsdokumente aus dem Eurofighter-Akt:
Gernot Rumpold sitzt im Saal 303 vor seinem Richter. Er trägt ein offenes modisches Hemd mit langem Kragen und kaut Kaugummi, während sein Anwalt plädiert. Rumpold wirkt nervös, eine lange Haftstrafe steht im Raum. „Mein Mandant“, poltert Rumpolds Verteidiger, „ist unschuldig.“ Man habe keine Schmiergelder gefunden. Die Justiz habe Rumpolds „letztes weißes Hemd aufgerissen“ und „jedes Schamhaar umgedreht“.
Gernot Rumpold, Haiders „Mann fürs Grobe“, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der FPÖ, Chef der Werbeagentur MediaConnection und 100% Communications, der die aggressiven Wahlkämpfe der FPÖ managte: Er ist angeklagt, 600.000 Euro von der Telekom kassiert zu haben – ohne Gegenleistung. Gerade wundert er sich darüber, dass die Telekom-Manager diese Schmiergeldzahlungen gestehen.