Hochwürden hetzt
Seit Jahren wettert ein südsteirischer Pfarrer gegen Homosexuelle und den Islam und verhöhnt Missbrauchsopfer - bisher ohne Konsequenzen
Gewaltig thront das Gotteshaus inmitten von St. Veit am Vogau, viel zu groß scheint es für einen 1600-Seelen-Ort. Hinter dem schweren Eingangstor liegt gleich neben dem „Gotteslob“ die Broschüre „Christenverfolgung in islamischen Ländern“. Weitere „Argumentationshilfen“ seien im Pfarrhaus erhältlich, ist zu lesen, etwa „Islam ist Friede! – Seit wann?“. Herausgeber: Pfarre St. Veit.
Deren Priester, Karl Tropper, ging wegen seiner Hetze gegen Muslime und Homosexuelle schon mehrmals durch die Medien. Jüngst legte der radikale Gottesmann, der einen Ehrentitel der theologischen Fakultät der Uni Graz hält, nach: Im letzten Pfarrblatt ist die Rede von „Homo-Gestörten“ und „Homos“ als „Seuchenträgern“. Warum kann er sich so lang halten?
2010 wetterte Tropper bei einer Erstkommunion, wer aus der Kirche austritt, befinde sich in der Gesellschaft von Hitler, Stalin und anderen Verbrechern. Vor zwei Jahren sagte er: „Muslime kann man nicht integrieren“ und „der Islam ist reiner Rassismus“. Im Vorjahr war im Pfarrblatt zu lesen, Homosexualität sei eine Krankheit, im Alten Testament stehe, Homosexuelle seien „auszurotten“. Damals drohte ihm Bischof Egon Kapellari, der den Pfarrer schon mehrmals gerügt hatte, „kirchenrechtliche Konsequenzen“ für den Wiederholungsfall an.