Stronachs Staatsaffären
Frank Stronach schimpft auf die Politik, obwohl er von ihr mehrfach gerettet wurde
Nachdem Frank Stronach die Studenten eine Stunde lang getadelt hatte, sie seien schlapp, verweichlicht und mit Staatsmilch aufgezogen, bedankten sie sich dafür mit lautem Applaus. Ende vergangenen März war der austrokanadische Millionär zu Gast im bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium Maximum an der Wirtschaftsuniversität Wien, um über seine „Revolution des Denkens“ zu sprechen. Der wichtigste Punkt seines Impulsvortrags: „Die jetzigen Parteien sind eine Katastrophe, wir haben eine Scheindemokratie mit Zwangskammern.“
Mit Fundamentalkritik an Parteien und Gewerkschaften, Proporz und Sozialpartnerschaft redete Stronach sich schnell ins Herz der gelfrisierten WU-Studenten. Wenn es nach ihm geht, wird er künftig nicht mehr nur im Hörsaal politisieren, sondern auf der großen Bühne der Politik.