Das kleine Glück der ÖVP
Vor fünf, sechs Jahren hat es angefangen. Da hat der KPÖ-Politiker Ernest Kaltenegger von den Leuten, die wegen Geldproblemen zu ihm gepilgert sind, immer öfter eines gehört: Dass sie regelmäßig an Spielautomaten zocken und manchmal in einer Nacht mehrere tausend Euro verspielen. Und wie schwer es ist, der Sucht zu entkommen: „Früher hatte ein kleines Nest eine Kirche, ein Gasthaus und eine Raika, heute eine Kirche, ein Gasthaus, eine Raika und ein Admiral“, sagte ein Süchtiger. „Ein Admiral“ – das ist ein Wettcafé, in dem man auch mit Automaten gambeln kann. Die Admiral Sportwetten-Kette mit 59 Läden allein in der Steiermark ist eine Tochter der Novomatic, Österreichs größtem Glücksspiel-Player. So begann die KPÖ, die Automaten zu bekämpfen. Ihren Haupt-Widerpart hat sie dabei im ÖVP-Abgeordneten Wolfgang Kasic, der die Aktivitäten der Kleinpartei als „populistisch“ abtut. Erstaunlich ist aber, dass eine von Kasic herausgegebene Zeitung seit Mitte 2007 in jedem einzelnen Heft ganzseitige Admiral-Inserate schaltet – eine versteckte Politikfinanzierung?