Stinkefinger stinken nicht
Aufgrund von Arbeiten ist die Radfahranlage im Zeitraum zwischen Dezember 2002 und Frühjahr 2007 nicht befahrbar. Wir ersuchen um Verständnis.“ So steht es geschrieben am Donaukanal kurz vorm Flex. Mit „Arbeiten“ ist die U2-Verlängerung-Baustelle gemeint, und mit „Frühjahr 2007“ hat man frühere Ankündigungen des Endes der Sperre kunstvoll überklebt. Jetzt ist das Frühjahr bald da, aber noch kein Ende der Sperre in Sicht. Ob die gelbe Hinweistafel noch ein „Herbst 2007“-Spezial verkünden wird? Das muss man sich mal vorstellen: Die Süd-Ost-Tangente wäre wegen „Arbeiten“ fast fünf Jahre gesperrt, soll sich der Verkehr doch selbst einen Umweg suchen, wir bitten um Verständnis. Im Gegenteil: Für Autos baut man Umleitungen, verlegt aufwendige temporäre Brücken und lässt die tägliche Blechlawine weiterrollen und -stinken. Am Donaukanal-Radweg, wo an einem ganz normalen Werktagmorgen ziemlich viele Menschen zum Arbeitsplatz radeln, ist so eine jahrelange Komplettsperre offenbar kein Problem. Genauso wenig wie Straßenlaternen unmittelbar auf der Radfahrbahn (Zweierlinie), Bäume, Mistkübel oder Parkbänke, denen Radfahrer geschickt ausweichen müssen (Ring), ignorante Fußgänger, die sich auf dem schlecht gekennzeichneten Radweg tummeln (auch Ring) und noch ignorantere Autofahrer, die glauben, ihnen gehört die Stadt ganz allein (überall). Radlern darf man offenbar locker die Autotüre in den Weg öffnen, und wenn man eine Straße komplett aufreißt und neu gestaltet, vergisst man zwar niemals ausreichend Parkraum, aber ganz gerne mal eine extra Radspur (Hernalser Hauptstraße).