Sellerie in Schnitzelform ist auch inflationskonform

Katharina Kropshofer
Essen / Trinken, FALTER 20/2023 vom 16.05.2023

Foto: Katharina Kropshofer

Ein Jahr ohne ordentliche Schnitzeldiskussion ist in diesem Land unvorstellbar. 2020 beschäftigte die Österreicher und Österreicherinnen der Schnitzelgutschein, mit dem sich Wiens Bürgermeister gönnerhaft bis populistisch inszenierte. Und aktuell, wo alles immer teurer wird, macht sich die Social-Media-Meute über eine Rechnung des Politikers und Gastwirts Sepp Schellhorn lustig. Einen Euro Gewinn würde er mit einem Schnitzel machen, rechnet er in der Kronen Zeitung vor. Kalbfleisch, Eier und Mitarbeiterkosten lassen die panierte Nationalspeise kosten - 27 Euro nämlich.

Vieles an dieser Rechnung geht wohl ins plakative, und 28 Euro für ein Schnitzel leisten sich die wenigsten. Und noch wenigere können es sich überhaupt leisten. Trotzdem: Viele Gastronomen bemerken schon lange, dass sie das meiste Geld mit Getränken erwirtschaften.

Kann der Autorin aber ziemlich wurscht sein, denn dem Schnitzel und auch weniger fettigen Fleischspeisen hat sie schon vor zwei Jahrzehnten abgeschworen. Was nicht heißt, dass man mit vegetarischen Alternativen keine Traditionsküche pflegen kann. Schmecken tun diese sowieso mindestens genauso gut.

Zum Beispiel Sellerieschnitzel: Für zwei Portionen eine mittelgroße Sellerieknolle (auch in Inflationszeiten am Markt um weniger als zwei Euro zu bekommen) schälen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Beidseitig salzen, klassisch panieren (Mehl -verquirltes Ei - Semmelbrösel) und auf jeder Seite circa drei Minuten in Rapsöl oder Butter braten, bis das Veggie-Schnitzerl goldbraun glänzt und man mit der Gabel leicht reinstechen kann. Schmeckt fantastisch mit Preiselbeeren und Zitrone, dazu Erdäpfelsalat. Und mundet auch mit Kohlrabi statt Sellerie -mit Paniertem kann man sowieso nicht viel falsch machen.

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