Lokalführer Grundkurs Kochen Noch was da vom Ramen-Fraß? Gib es in ein Glas!

Noch was da vom Ramen-Fraß? Gib es in ein Glas!

GRUNDKURS KOCHEN / ASIATISCH, SUPPEN | 21.2.2023
  

Foto: Katharina Kropshofer

Es gibt gute Trends und lässliche. Ohne dem Kulturpessimismus verfallen zu wollen, hier eine subjektive Auflistung der unnützen: E-Scooter, Tiktok-Abnehmvideos, Männer, die lautstark auf den Boden spucken, lieblose Veggie-Burger, um „auch was Vegetarisches auf der Karte zu haben“. Jetzt einer der guten: japanische Küche in Wien, die über Billig-Sushi-Läden hinausgeht. Ramen zum Beispiel, sehr oft vegan, sehr oft authentisch, in mehr und mehr oft durchschnittlich guten Restaurants.
Auch die Kochliteratur ist in letzter Zeit so gestaltet, dass man Rezepte einerseits wirklich nachbasteln kann, ohne davor eine Kochlehre in Osaka gemacht zu haben, man gleichzeitig aber auch nicht von der Interessengruppe Kulturelle Aneignung eine auf den Deckel bekommt.
Etwa diese Ramen-Basis, die man erstens drei Wochen im Kühlschrank aufbewahren und dann immer wieder aufkochen kann, und die zweitens in Eiswürfelbehälter gefüllt nicht nur Wochen, sondern Monate hält. Dafür einen ganzen Bund Frühlings- zwiebeln in feinste Röllchen schneiden (auch den grünen Teil), in einer Schüssel zwei Knoblauchzehen dazu- reiben sowie ein daumengroßes Stück Ingwer und (wer sie findet) ein klein- fingergroßes Stück frische Kurkumawurzel (Pulver tut’s auch).
150 Gramm weiße Misopaste (gibt’s im Asia-Shop), ein Esslöffel Sesamöl, ein Teelöffel Chiliflocken dazu. Das ganze in einem Topf kurz erwärmen, sodass die Konsistenz etwas flüssiger wird und die Zwiebeln weniger zwiebelig schmecken.
Wer daraus Ramen machen will, nimmt Suppeneinlagen des Vertrauens: von allerlei Nudeln, Tofu bis Gemüse. Empfehlung des Hauses: in Reisessig und Sojasauce eingelegte und einmassierte Karottenschnipsel, Radieschen und Grünkohl.