Wie du alle Semmeln, die du findest, zu feinen Kaspressknödeln bindest

Essen / Trinken, FALTER 7/2023 vom 14.02.2023

Eine Anekdote vor dem Rezept: Die Schreiberin musste einige Jahre in Norddeutschland leben. Es war in Ordnung, abgesehen von einer Kleinigkeit, die fehlte. Im Supermarkt gab es keine Semmelwürfel.

Genau jene Zutat, die in Österreich die Grundbasis für Knödel aller Art ist und speziell für dieses Rezept, ohne welches es die Schreiberin schwer über einen längeren Zeitraum aushält: Kaspressknödel.

Kaspressknödel sind eine westösterreichische Spezialität und werden für die Regionalidentität jeweils mit heimischem Käse zubereitet. Wie etwa die originalen Pinzgauer Kaspressknödel. Servieren kann man sie in Suppe (Rind oder Gemüse, je nach Belieben) oder zu Sauerkraut oder Salat.

Das Schöne an den Knödeln ist, dass es sonst nicht viel braucht und sie (zur größten Not!) auch ohne Semmelwürfel was werden. In Norddeutschland sitzend panscht man einfach jegliches altes Weißbrot, ja sogar Briocheburger-Buns oder Croutons zusammen. Heißt auch: Jeder, der altes Brotähnliches zu Hause hat, kann sie jederzeit zu herrlichen Kaspressknödeln verarbeiten.

Und das funktioniert so: Alles Weißbrothafte in kleine Würfel schneiden und in ein Eier-und Milchgemisch einweichen. Dessen Menge ist zu schätzen, je nach Brotmasse. Als kleiner Anhaltspunkt: Für zehn alte Semmeln braucht man etwa einen Viertel Liter Milch und drei Eier. Kräftig salzen und eine Prise Muskatnuss dazumischen.

Dann Zwiebel fein schneiden, in Butter goldbraun dünsten und ebenfalls in das Brot-Milch-Gemisch einrühren. Wer hat: frische Petersilie hacken und dazugeben. Die Masse sollte weich, aber nicht zu feucht sein. Ist Letzteres der Fall, mit Mehl etwas aushelfen. Dann zu flachen Laiberln formen, in Butter herausbacken und servieren.

Schmeckt nach Daheim!

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