Lokalführer Grundkurs Kochen Wer üppig-scharfes Frühstück mag, geht ohne Kater in den Tag

Wer üppig-scharfes Frühstück mag, geht ohne Kater in den Tag

GRUNDKURS KOCHEN / FRÜHSTÜCK | 18.1.2023
  

Foto: Katharina Kropshofer

Die Frage nach dem weltbesten Frühstück ist eine der Sozialisation: Die Engländer mögen’s schwer mit Bohnen und Speck, die Franzosen süß mit Croissants und der Wiener so mittendrin mit weichem Ei und Semmerl.

Zeit für Völkerverständigung. Die Silvesterfeiern und Weihnachtsräusche sind vorbei, aber wer nicht gerade beim Dry January mitmacht, braucht vielleicht trotzdem Anti-Kater-Kost. Die Autorin hat leider schon einiges durchprobiert und beschließt: Das beste Katerfrühstück heißt Chilaquiles und kommt aus Mexiko.

Kulinarische Ausflügler könnten das Gericht als in Sauce eingeweichte Chips bezeichnen, aber Chilaquiles sind so viel mehr. Es dürfen nicht irgendwelche Chips in irgendeiner Sauce sein. Richtig zubereitet schmeckt das Gericht scharf und sauer, frisch und fettig, knusprig und suppig.

Wiens beste Tortillachips gibt es im Feinkostgeschäft Casa Mexico, Siebensterngasse 16A, die beste Sauce – „salsa verde“ – geht so: In einer Ofenform einen halben Kilo Tomatillos (im Sommer etwa von der Gärtnerei Bioschanze; sonst aus der Dose) oder grüne Tomaten, einen Jalapeño (gibt’s auch in Konservenform), eine Knoblauchzehe und eine zerkleinerte Frühlingszwiebel mit Olivenöl besprenkeln, in den Ofen geben mit Grillfunktion rösten, bis sie leicht angebrannt sind.

Einen Bund Koriander und Salz dazu, mit dem Pürierstab zu einer flüssigen Sauce verarbeiten. Die gibt man in eine Pfanne, brät in einer zweiten beliebig viele Spiegeleier, gibt ein paar Handvoll Chips in die Salsa, dann die Eier. Als Toppings noch Limette, mexikanischen Qeso Cotija (Feta tut’s auch) und Crema (alias Crème fraîche).