Ein Berg reifer Tomaten bleibt die schönste aller Zutaten

Essen / Trinken, FALTER 8/2022 vom 22.02.2022

Foto: Archiv

Auf manche Frühstückstraditionen kann man neidisch sein: unzählige Schüsseln mit türkischem Peyniri, Honig, Gurken, Oliven, dazu famose Teigkringel und Pide zum Beispiel.

Oder Chilaquiles, das klassische Restlessen, für das Mexikaner ihre Tortillas vom Vortag noch einmal aufbacken und mit herrlicher Tomatillosauce, Avocados und Käse verbrauchen.

Der Österreicher lässt sich am Wochenende zwar Zeit, liest Zeitung, hört Ö1 oder Ö3, löffelt aber nebenbei als Höchstes der Gefühle sein weiches Ei. Kulinarische Hochkultur geht anders.

Möge die Welt auf Wiens Frühstückstischen Einzug halten. Zum Beispiel Schakschuka aus Israel, Eier versunken in gewürzduftender Tomatensauce. Unschlagbar als ausgiebiges (Kater-)Frühstück.

Dafür zwei Frühlingszwiebeln und eine Knoblauchzehe klein hacken, in Olivenöl anbraten. Wenn alles glasig ist, jeweils einen Teelöffel Kreuzkümmel, Edelpaprikapulver, Chilipulver und Cayennepfeffer sowie Salz und Pfeffer dazu; dann frischen Koriander, einen Esslöffel Tomatenmark und, bei niedrigerer Temperatur, eine Dose gestückelte Tomaten.

Die Sauce köcheln lassen, bis sie etwas eingedickt ist. Nach etwa zehn Minuten kleine Mulden machen und jeweils ein Ei reinschlagen. Bis dieses pochiert ist, braucht es Geduld. Am Schluss noch einmal gut salzen, pfeffern und koriandern und mit Brot servieren.

Ob mit Bohnen oder Feta, Melanzani, Paprika oder Chorizo: Jede Küche scheint eine kleine, lokale Schakschuka-Abänderung im Repertoire zu haben. Die österreichische könnte Sauerteigbrot sein, in Gourmetversion von Joseph Brot. KK

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