Palme auf den ersten Blick, entpuppt sich als Gemüsekick

Essen / Trinken, FALTER 3/2022 vom 18.01.2022

Foto: Archiv

Kürzlich habe ich auf dem Weg zum Skifahren etwas neben der Straße entdeckt, das nicht mit meinem optischen Gedächtnis in Einklang zu bringen war.

Aus der Ferne sah es aus wie ein Miniatur-Regenwald; kleine, buschige Palmen, deren Wipfel in jenem absurden Szenario mit Schnee bedeckt waren. Meinen bescheidenen Botanikkenntnisse zufolge wachsen allerdings in Tirol -trotz Klimakrise - noch keine Palmen.

Beim Näherkommen entpuppte sich die Fata Morgana als etwas noch Phänomenaleres: neben der Tiroler Bundesstraße hatte ein Bauer Kohlsprossen angebaut. Die wachsen spiralförmig an einem dicken Stängel und schauen mit den großen, dicken Blättern an der Spitze charmant exotisch aus.

Nicht nur wegen der schönen Entdeckung koche ich diesen Winter kaum etwas häufiger als Brokkoli-Kohlsprossen-Salat.

Nämlich so: einen Brokkoli in kleine Röschen schneiden, anbraten und zur Seite stellen (auch mit Romanesco hervorragend). Währenddessen Kohlsprossen in Ringe schneiden (sprich: nicht seitlich, sondern von der Spitze Richtung Stamm). Auch diese anrösten und zum Brokkoli geben.

Für das Dressing drei Esslöffel Olivenöl mit etwa gleich viel Weißweinessig, einem großzügigen Löffel Senf und ein bisschen weniger Honig mischen . Dazu Salz, Pfeffer, sowie eine Handvoll geriebenen Parmesan. Alles über das supergrüne Gemüse, und vielleicht noch angeröstete Pinienkerne dazu.

Der Salat verursacht verschiedene gute Gefühle: etwa dass man etwas Gesundes gegessen hat. Noch dazu in Gestalt eines ressourcenschonenden, regionalen Wintergemüses.

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