Heiß frittiert und doch gesund: Ein Gedicht vom Spargelbund
Ein Blick in die Statistik belegt, was er in heimische Einkaufswagerln vermuten lässt: Der Österreicher reißt sich nicht ums Gemüse.
Im vergangenen Jahr hat jeder im Land 115,3 Kilo Gemüse verspeist - aber auch 107 Liter Bier getrunken. An der Spitze des Wenns-unbedingtsein-muss-Rankings stehen Paradeiser (28 Kilo pro Nase), gegen Ende der Spargel mit 0,6 Kilo.
Das mag an der mit drei Monaten nur sehr kurzen Spargelsaison liegen. Zum anderen aber auch daran, dass Österreicher das Gemüse immer nur in Sauce hollandaise ersaufen, in Butter und Bröseln wälzen oder als Einlage in Risotto oder Pasta kennen.
Wir erweitern das Spektrum und schicken ein Rezept ins Rennen, das dem hiesigen Gaumen - trotz ein wenig Exotik - entsprechen dürfte: Spargeltempura, oder auf österreichisch: außebochana Spargel.
Dazu eignet sich vor allem der grüne Spargel. Die Stangen einzeln biegen und an der Sollbruchstelle brechen lassen. Enden wegschmeißen. Eine gute Kombi sind Shitake-Pilze, Brokkoliröschen, Zuckerschoten und was man sonst noch an Gemüse frittieren will.
Sämtliche Gemüse nacheinander in kochendem Salzwasser je 15 Sekunden blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Gut abtropfen lassen!
130 Gramm Tempuramehl mit dem Schneebesen mit 220 Milliliter eiskaltem Wasser zu einem glatten, zähflüssigen Teig verrühren. Nun Öl in der Fritteuse auf etwa 170 Grad erhit zen. Gemüse nacheinander in Mehl wenden, durch den Teig ziehen, etwas abtropfen lassen und in mittelgrob gehackten Reisflocken wälzen.
Dann zwei bis drei Minuten knusprig frittieren, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen. Sofort essen. Die Gemüsestatistik dankt!
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