Diese Berge, süß und schön, könnten auch im Himmel steh'n

Essen / Trinken, FALTER 19/2020 vom 05.05.2020

Foto: Archiv

Süßspeise als Hauptspeise ist nicht jedermanns Sache. Kommt sie als Dessert daher, ist der Appetit oft schon verflogen. Bei der feinen Luftigkeit von Salzburger Nockerln sind noch alle schwach geworden. Wenn man ein paar grundlegende Dinge einhält, ein schnelles, einfaches Gericht vor oder nach verschiedenem Nervenkitzel. Ein wenig Planung muss sein: Vier Eier auf Zimmertemperatur bringen. Sobald man beginnt, den Herd auf 220 Grad Celsius einstellen. Man braucht drei Dotter in der größeren Schüssel, vier Eiklar in der kleineren, den vierten Dotter für andere Zwecke nutzen.

Eischnee wird nur dann richtig steif, wenn wirklich kein Futzerl Dotter oder sonstige Verunreinigung in die Rührschüssel gelangen. Nachdem der Schnee halbsteif ist, kommen ein Esslöffel Zucker und eine Prise Salz hinein. So lange weiterschlagen, bis der Topf kopfüber kein Fiasko hinterlässt, sprich der Schnee kleben bleibt. Jetzt zückt man einen kleinen Topf, in dem man etwa 20 Gramm Butter langsam zergehen lässt. Dann widmet man sich den Dottern, die man mit einem gehäuften EL Zucker so lange mixt, bis eine schöne Masse entsteht. Einen EL Mehl mit etwas Backpulver mischen und in die Masse sieben, den Schnee hineinheben. Eine niedrige, nicht allzu große feuerfeste Form mit der zerlassenen Butter auskleiden, mit einem großen Löffel mehrere Nockerln hineinmanövrieren und etwa zehn Minuten im brennheißen Ofen abheben lassen. Während der Backzeit den Ofen zu öffnen oder die Nockerln gar anzustechen, ist verboten, weil die Luftigkeit sonst flöten geht. Variationen mit Himbeeren oder Preiselbeeren gibt es, müssen aber nicht sein. Alle Begünstigten müssen jedenfalls zeitgerecht mit erhobenem Löffel zu Tisch sitzen. MS

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