Sechs Eier, besser acht, machen den Gugelhupf zur Pracht

Essen / Trinken, FALTER 44/2019 vom 30.10.2019

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Der Marmorgugelhupf taugt zum Smalltalk. Über Familienrezepte, Eier trennen und Schnee extra aufschlagen oder nicht, Kakao oder geschmolzene Schokolade verwenden - die Variationen sind vielfältig. Vor allem die Anzahl der Eier spielt eine Rolle.

Das "Sacher-Kochbuch", der Klassiker der österreichischen Küchenweisheiten, empfiehlt den Teig mit vier Eiern anzuschlagen. Jener der Hofschauspielerin Katharina Schratt, der Geliebten Kaiser Franz Josephs, wurde aber aus sechs Eiern gemacht, weiß der "Sacher". Haubenköchin Johanna Maier nimmt für ihren Marmorgugelhupf sogar acht. Sie merken schon: je mehr Eier, desto luxuriöser.

Meine böhmische Großmutter, sie lebte in Budweis ihr halbes Leben unter dem Joch des Kommunismus, als Eier nicht verlässlich im Supermarkt vorhanden waren und im privaten Tauschhandel organisiert werden mussten, sah das Eier-Thema pragmatisch. Mindestens vier Eier, alles drüber -ein Fest. Für uns Enkelkinder sparte sie sich immer ein paar Eier extra auf, der Duft ihres frisch gebackenen Gugelhupfs (tschechisch "bábovka") ist eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen.

Die heimische Foodie-Queen Alexandra Palla empfiehlt für ihren Marmorgugelhupf sechs Eier, und ihr Rezept ist mehr so simpel wie großartig. Sechs (ganze) Eier mit 200 Gramm Staubzucker sehr schaumig aufschlagen, 200 Gramm Mehl mit einem Teelöffel Backpulver einsieben und 200 Gramm Öl (Sonnenblumenöl etwa) unterrühren. Dann drei Esslöffel Kakaopulver mit heißem Wasser verrühren, einmarmorieren, in eine gefettete und mit Mehl bestaubte Gugelhupfform gießen und 50 Minuten bei 180 Grad Celsius backen.

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