Kannst du keine Knödel formen, sollst du sie im Ofen schmoren

Nikolai Atefie
Essen / Trinken, FALTER 21/2019 vom 22.05.2019

Foto: Archiv

Wer kennt es nicht. Schnell vor Ladenschluss noch Brot fürs Frühstück kaufen. Zu Hause kommt man dann drauf, die Partnerin oder der Mitbewohner hat's genauso gemacht. Der Eisschrank ist voll, wir haben zu viel Gebäck zu Hause, verdammt! Dabei lässt sich aus alten Semmeln und Brotlaiben ein wunderbares 'No Foodwaste Essen' machen. Dazu einfach das alte Gebäck in Würfel schneiden und mit Milch (gerne auch Hafermilch aus Österreich) zu einer Masse verkneten. Eine große Zwiebel in gutem Olivenöl glasig dünsten, Kräuter, Kräuter und nochmals Kräuter dazugeben. Neben den Klassikern Rosmarin, Salbei, Petersil passen auch Wildpflanzen wunderbar. Brennnessel, Vogelmiere, Giersch und Löwenzahn wachsen fast das ganze Jahr (auch an den Waldrändern und Wiesen der Wiener Hausberge, siehe Reportage Seite 68) und sind reich an Vitaminen und frischer als das Blattgemüse aus dem Supermarkt. Das angeschwitzte Grünzeug unter die Knödelmasse rühren. Falls die Konsistenz zu flüssig geraten ist, einfach noch mehr altes Brot dazu. Noch ein paar Mühlenumdrehungen Salz und Pfeffer und dann Achtung keine Knödel formen (das spart uns die Eier). Stattdessen Ofenform einfetten, Masse fest reindrücken, geschnittene Knoblauchzehen drüberstreuen und noch einen großzügigen Schuss Öl hinterher. Bei 200 Grad mit Umluft ca. 30 Minuten goldbraun backen. In der Zwischenzeit Salat waschen (auch hier bieten sich Löwenzahn, Gänseblümchen & Co an) und mit Zitronensaft, Senf, Honig und Salz anmachen. Den Wildkräuterknödelauflauf in Scheiben schneiden und mit dem Salat anrichten. Et voilà Veganes-Wildkräuter-Anti-Lebensmittelverschwendungsessen. Mahlzeit.

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