Fällt des Winters Abschied schwer, muss Grieß in rauen Mengen her

Essen / Trinken, FALTER 12/2019 vom 20.03.2019

Foto: Archiv

Es soll Menschen geben, die sich schwer tun mit diesen ersten Sonnenstrahlen, die sich durchs Fenster kämpfen, mit dieser Verheißung der kommenden, nicht eingemummten Zeit. Weil sie den Schnee so mögen. Und die Kälte. Und das Zusammensein zu Hause.

Wahrscheinlich fehlt ihnen der Winter nur, weil man diese Speise nach stundenlangem Stapfen durch eisige Landstriche besser verdauen kann als nach einem durchschnittlichen Tag im Strandbad: den Riebel.

Der Riebel, nicht die Käsknöpfle, hat Generationen von Vorarlbergern groß und stark werden lassen, dieser einfache, schmackhafte und vor allem billige Grießbrei, den sich die Bauern jenseits des Arlbergs schon in der Früh zum Frühstück einverleibten.

Für den Großstädter bei entsprechend geringerem täglichen Kalorienverbrauch empfiehlt sich, nach dem Mahl eine Pause einzuplanen oder zuvor der körperlichen Ertüchtigung zu frönen. Ansonsten putzt einen dieser Kalorienberg schnell weg.

Wie geht's? 300 Gramm Weizengrieß (der Profi verwendet eigenen Riebelgrieß) in einem halben Liter Milch aufkochen lassen, eine Prise Salz nicht vergessen. Die Masse abkühlen lassen und danach mit viel Butter in einer Gusseisenpfanne anbraten, sodass der Grießbrei in kleine Kugeln zerfällt. Wenn notwendig, Butter nachschießen . Und es ist immer notwendig. Auf einem Teller anrichten, mit Zucker bestreuen. Wer mag, kann dazu Kompott reichen. Entsprechend Gestrickte können Rosinen ("Wiberle") schon während des Anbratens dazufügen. Als Getränk passen dazu vor allem Kaffee oder schwarzer Tee. Hat man besonders gierig zugelangt, hilft auch ein klassisches "Stamperle" Obstbrand.

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