Tomatensauce? Keine Schose, bloß bitte lieber ohne Dose!

Essen / Trinken, FALTER 37/2018 vom 12.09.2018

Foto: Barbara Tóth

Jetzt gibt es sie in voller Reife und in allen Farben, Formen und Aggregatzuständen: Paradeiser oder, wie sie meistens genannt werden, Tomaten. Die Nahrungsmittelindustrie tut alles dafür, Tomaten ganzjährig anzubieten, importiert und inzwischen auch aus österreichischen Gewächshäusern. Unumstritten ist das nicht, wie der Falter mehrfach berichtet hat. Tomatenplantagen sind energieaufwendig, und nicht alle sind vom Geschmack der Früchte, die auf Nährstoffwolle gezogen werden, überzeugt. Ein geplantes Glashaus bei Frauenkirchen im Seewinkel, von wo derzeit herrliche frische Bio-Tomaten kommen, wurde nach Protesten einer Bürgerinitiative wieder abgeblasen.

Wer Paradeiser liebt, ist jetzt glücklich. Es ist absolute Paradeiser-Hochzeit. Wer nachhaltig denkt und lebt, nutzt diese Wochen, um die frischen Paradeiser für Herbst und Winter selber einzukochen. Es geht unglaublich einfach und selbstgemachte Paradeissoße kann mit jedem noch so guten Industrieprodukt locker mithalten. Man braucht dafür einen großen Topf, reichlich Tomaten mit viel Fruchtfleisch (die roten länglichen namens San Marzano eignen sich besonders gut), und je nachdem, wie man die Soße aromatisieren will, Zwiebel, Salz, Zucker, Pfeffer, Olivenöl, Wein, Zitronensaft und frische Kräuter (Basilikum, Oregano, Thymian). Und wenn, dann ordentlich: also ruhig gleich eine größere Menge (vier bis fünf Kilo) einkochen.

Zwiebel und Paradeiser grob schneiden, in Olivenöl kurz anbraten, mit Weißwein aufgießen und langsam köcheln lassen. Mit dem Pürierstab an-oder durchpürieren. Nach etwa einer Stunde sanftem Köcheln abschmecken, in saubere Gläser füllen, verschließen, abkühlen lassen und lichtgeschützt aufbewahren.

Nichts ist einfacher, als Paradeiser einzukochen -am besten jetzt, wo sie reif sind

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