Verachten Sie Schalotten? Schade! Wir machen daraus Marmelade

Essen / Trinken, FALTER 23/2018 vom 06.06.2018

Foto: Marianne Schreck

Zugegeben, dieses Rezept lässt sich recht überkandidelt an: Schalottenmarmelade! Wer es gerne süß-sauer mag, der kann sein Grillgut damit auf recht unaufwendige Weise aufpolieren. Inspiriert wurde diese Rezeptur von Seefahrern in der römischen Antike, die mit rohen Zwiebeln und Honig ihren prekären Vitaminhaushalt ausglichen.

Hier soll es nicht so archaisch, sondern etwas avancierter zugehen. Der einzige haptische Aufwand ist das kleinteilige Schälen der Miniknollen. Zunächst besorgt man sich ungefähr 250 Gramm Schalotten. Schälen, waschen und schneiden ist nun angesagt. Mit einem Schuss Olivenöl schwitzt man sie unter leichter Hitze an und gibt zwei Esslöffel Zucker dazu. Das Ganze karamellisiert jetzt köstlich. Nun leert man einen Viertelliter Rotwein dazu, salzt und pfeffert. Gut dazu sind ein Lorbeerblatt und ein Zweig Thymian. Vielleicht gibt man jetzt noch einen kleinen Schluck Wasser dazu und setzt den Deckel auf den Topf, um die Marmelade auf leichter Flamme dünsten zu lassen. Hie und da sollte umgerührt werden. Nach circa zehn Minuten ist die Marmelade fast fertig. Nehmen Sie den Deckel runter und lassen Sie das Ganze weitere zehn Minuten abkühlen. Anschließend geht es darum, alles abzuschmecken. Dazu zückt man etwas Honig aus der Region, einen Schuss Essig oder Zitrone, Salz und Pfeffer nach Bedarf. Voilà! Diese Masse eignet sich hervorragend für verschieden zubereitete Fleischsorten. Auch gegrillter Tofu kann damit gehörig aufgepimpt werden. Ein kleiner Salat aus Rucola mit ein paar gerösteten Pinien-und Nusskernen (Achtung: Bobo-Alarm) gibt dem Essen einen frischen und überaus versöhnlichen Charakter.

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