Gewiss, es liegt nicht total arg nah, doch pimp die Nudel mit Bottarga!
Wer letzte Woche diese Kolumne gelesen hat, wurde mit einem amerikanischen Pasta-Klassiker bekannt gemacht: Mac'n'Cheese, Makkaroni mit deftiger Cheddarsauce. Auf der Suche nach einer leichteren, etwas italienischeren Variante der eingängigen Kombination aus Nudeln und Käse halten wir diese Woche bei Burrata inne.
Dieser Frischkäse, der ausschaut wie Mozzarella, drinnen aber viel weicher und cremiger ist, ähnlich wie ein Stracciatella, war früher eine in Wien schwer aufzutreibende Delikatesse. Burrate wurden von denen, die sie verkauften (etwa der ehemalige Piccini am Naschmarkt, Meinl am Graben und Billa Corso in den Ringstraßengalerien) zu Apothekerpreisen gehandelt.
Inzwischen findet sich die Burrata in jedem besser sortierten Supermarkt, wenn auch nicht bio und in der Wahnsinnsqualität, wie sie in Süditalien üblich ist. In der Käserei Lingenhel auf der Landstraßer Hauptstraße wird sie von Robert Paget selber gemacht. Alternativ geht auch Bio-Büffelmozzarella. Das Rezept ist denkbar einfach: Linguine bissfest kochen. In einer Saucenpfanne die Burrata samt der Flüssigkeit, in der sie verkauft wird, langsam erwärmen. Pro Person rechnen wir eine halbe Kugel. Dabei die Burrate in kleine Stücke zerreißen. Sie sollten eine sämige Sauce mit vielen Burratastückchen ergeben . Die fertigen Nudeln untermischen und kurz durchziehen lassen. Burrata selbst ist sehr mild, deswegen schmecken wir die Nudeln am Teller mit etwas Olivenöl und frisch geriebener Zitronenschale (bio!) ab. Und wer den Geschmack von rotem Kaviar mag, reibt noch ein wenig Bottarga - getrockneter, gesalzener und gepresster Rogen der Meeräsche - drüber.
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