Gilt auch Vollwert dir als Motto, riskier das Rollgerste-Risotto!

Essen / Trinken, FALTER 43/2017 vom 25.10.2017

Foto: Shutterstock

Einst war sie so etwas wie der Reis für Arme: die Rollgerste, auch Grütze oder Graupen. Die kleinen, schmutzig-weißen Kügelchen sind nichts anderes als geschälte, polierte Gersten-oder Weizenkörner und wurden vor allem in Osteuropa gerne als sättigende Einlage in Suppen und Eintöpfen verwendet. Weil sich die Foodies dieser Welt derzeit ja besonders gerne auf Altes, Vergessenes aus Urgroßmutters Küche besinnen, sind solche traditionellen Nahrungsmittel gerade total angesagt. Dabei werden die ultraorthodoxen Anhänger der Neigungsgruppe "Mein Körper ist mein Tempel" die Rollgerste meiden wie Gluten und Laktose: Denn dem Korn wurden die Randschichten und der Keimling entfernt - das macht die Graupen zwar leichter verdaulich, aber halt nicht mehr Vollwert!

Uns ist das wurscht, denn die Tage, als Graupen regelmäßig auf den Tisch kamen, sind eh schon längst Geschichte und so ein Rollgerste-Risotto hin und wieder hat noch keinen Tempel zerstört. Wir köcheln also RollgersteKürbis-Risotto: Dazu einen Hokkaido-Kürbis entkernen und mit einem Hobel grob reißen. Eine Zwiebel kleinwürfeln und in Olivenöl glasig rösten, Kürbis dazu und kurz anbraten.

In der Zwischenzeit 750 ml heiße Gemüsesuppe bereitstellen. Dann 300 g Rollgeste zum Kürbis rühren und kurz mitbraten lassen. Die Hälfte der Suppe hinzugießen und unter gelegentlichem Rühren sanft köcheln lassen. Immer wieder Suppe nachgießen, bis die Rollgerste gar und die Flüssigkeit aufgesaugt ist. Gegen Ende einen guten Schluck Weißwein, 100 g geriebenen Pecorino und einen Klacks Butter hinzugeben. Nochmal kurz köcheln lassen. Salzen, pfeffern und etwas frischen, gehackten Thymian drauf. Salat dazu!

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