Wer spürt die kalten Füße, greife rasch zum Wintergemüse
Auch wenn der Spätsommer dieser Tage noch einmal aufmuckt - es ist Herbst, und zwar schon seit fast einem Monat. Also versuchen wir uns mental einmal auf die weniger üppigen Zeiten einzustellen. Soll heißen auf jene Monate, in denen man, wenn einem der Sinn nach frischem Obst und Gemüse steht, entweder mit dem Vorlieb nimmt, was sich in heimischen Kellern halt so lagern lässt, oder der Gier folgend nach Weitgereistem greift. Letzteres schlägt meist doppelt auf den Magen: a) schlechter Geschmack, weil unreif geerntet oder überhaupt nie Erde gesehen, und b) schlechtes Gewissen.
Warum also nicht einfach verkochen, was da ist? Nieder mit der Avodaco -wir feiern diese Woche das Wintergemüse! Es gibt Wurzelallerlei aus dem Ofen, und das geht so: Erst das Werkzeug herrichten, sprich Papier aufs Backblech und Rohr auf 180 Grad vorheizen. Nun die gute Mischung: drei Rote Rüben, drei große Karotten, drei Pastinaken, drei Petersilwurzeln, ein halber Sellerie, eine große Süßkartoffel, drei große Erdäpfel, und wer's süßlich mag, dem sei auch noch ein halber Hokkaido-Kürbis geraten. Bis auf die Erdäpfel und den Hokkaido alle Wurzeln schälen. Dann alle Zutaten in etwa daumengroße Würfel schneiden.
Wer keine Angst vor übler Nachrede hat, sollte unbedingt auch noch zwei gewürfelte Zwiebeln und ein paar Knoblauchzehen dazugeben. Salzen, pfeffern, mit Olivenöl (viel besser noch: Chiliöl) beträufeln und reichlich frischen Thymian drüberrebeln. Veganer überspringen diesen Part: 200 Gramm Schafkäse darüberbröseln und die gleiche Menge Halloumi kleingewürfelt dazugeben. Nun alles vermischen. Eine Zitrone drüberpressen und ab ins Backrohr.
Nach einer Stunde quälenden Wartens...essen!
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