Das ungetrübte Römerglück liegt im getunkten Fladenstück

Essen / Trinken, FALTER 29/2017 vom 19.07.2017

Foto: Shutterstock

Ist der Höhepunkt von Paleo-Dining eigentlich schon erreicht oder passiert da noch was? Paleo bedeutet, sich dem Essverhalten der Hominiden des Steinzeitalters anzupassen. Ein Problem daran ist, dass die Spanne der Steinzeit einigermaßen beträchtlich ist, sie reicht bis zu drei Millionen Jahre zurück.

Hat da nicht ein einfach zubereitetes Fladenbrot aus dem römischen Militär schon viel mehr mit uns zu tun?

Gewiss gibt es auch positive Effekte des Steinzeit-Essens Paleo. Aber wer einmal in den Ferien wie ein Römer aus der Antike essen möchte, der könnte sich zum Festival der Spätantike in Carnuntum (12. bis 15. August) aufmachen und sich dort auf antike Art bewirten lassen oder auch zu Hause an die Feuerstelle eilen.

Das Rezept ist denkbar einfach. Man platziert ein Viertelkilo Vollkorn-Weizenmehl (oder Kamut) und ein Viertelkilo Vollkorn-Dinkelmehl in eine Schüssel und fügt einen Viertelliter lauwarmes Wasser bei. Hierauf knetet man so lange, bis ein kompakter Teig entsteht. Salzen, allerlei fein geschnittene frische Kräuter zufügen und weiterkneten.

Nun zupfen Sie kleine Stücke ab und drücken diese zu Mini-Fladen. Sind die Teile vorbereitet, wird eine Pfanne gezückt und mit gutem Olivenöl (sic!) circa einen halben Zentimeter befüllt. Zunächst sollte man ordentlich einheizen, aber bald auf kleine Flamme drosseln, nun nach und nach die Fladen einlegen und auf beiden Seiten goldbraun backen.

Dazu passen allerlei Saucen zum Tunken oder auch der umwerfende Apfelsalat, ebenfalls nach antiker Rezeptur: kleine Stücke vom säuerlichen Apfel, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Kräuter, Olivenöl, Zitronensaft. Das geht echt gut runter. Salve!

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