Die Tubenmilch, die kondensierte, schon oft zur Eiscreme mutierte

Essen / Trinken, FALTER 28/2017 vom 13.07.2017

Foto: Shutterstock

Vielleicht ist es ja nur eine unschlagbare Kindheitserinnerung für alle, die in den 1980er-Jahren jung waren. Alle, die älter oder jünger sind, können damit nichts mehr anfangen. Es geht um Kondensmilch. Zu den verbotenen und deswegen doppelt köstlichen Genüssen gehörte es damals, aus dem Kühlschrank die blauweiße Tube mit der altmodischen "Nestlé"-Schrift rauszufischen und sich die gezuckerte Milchpaste direkt in den Mund zu drücken. Bis die Tube fast leer war. Oder ganz.

Das gefriergetrocknete Nescafé-Pulver, das mit heißem Wasser versetzt die Basis für den Kaffee war, den man dann mit Kondensmilch verfeinerte, gibt es inzwischen genauso selten wie besagte Kondensmilch. Es ist inzwischen in den meisten Haushalten durch Kaffeekapseln ersetzt worden. Und statt der ewig haltbaren Süß-Dickmilch hat man sich einen Milchschäumer geleistet. Latte macchiato statt Verlängerter, so trinkt man heute eben Kaffee.

Zeit, der guten alten Kondensmilch ihre Würde zurückzugeben! Etwa indem wir sie als Basis für ein so einfaches wie schnelles und köstliches Eis hernehmen, das noch dazu auch ohne Eismaschine schön cremig wird. Dafür brauchen wir nur 400 Milliliter Kondensmilch (die in Österreich am weitesten verbreitete Tube von Nestlé fasst 170 Milliliter, also drei Tuben) und 450 Milliliter Schlagobers.

Auch die Zubereitung ist denkbar einfach: Schlagobers steifschlagen und die Kondensmilch vorsichtig unterrühren, bis die Masse einheitlich ist. Fertig und ab damit ins Eisfach. Das Rezept stammt vom irischen Youtube-Kochstar Gemma Stafford. Für sie ist die Kondensmilch-Obers-Sauce nur die Basis für ihre derzeit beliebten Keks-Eise. Dafür etwa einfach zerbröselte Oreo-Kekse dazugeben.

Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: "Grundkurs Kochen Band 2", € 4,90 im Handel

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!