Des Veggie-Rösters letzter Wille: Kräuterchampignons vom Grille!

Essen / Trinken, FALTER 24/2017 vom 14.06.2017

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Diesmal widmen wir uns der basalsten Form der Nahrungszubereitung: dem Grillen. Weil das Hantieren am offenen Feuer unsere Urinstinkte anspricht, korrespondiert es nicht nur am besten mit Jagen und Sammeln, es führt auch -j ahrzehntelanger Emanzipation zum Trotz - zum Rückfall in archaische Rollenbilder. Plötzlich machen sich Männer am Fleisch wichtig, die im Alltag jede Pasta zu Brei verkochen würden, während sich Spitzenköchinnen in Salatzupferinnen und Menagenreicherinnen verwandeln. Das muss so nicht sein, deshalb räumen wir in der Falter-Kombüse mit Grillklischees auf.

Wir nehmen dem Fleisch die Vormachtstellung am Lagerfeuer und werfen stattdessen Gemüse auf den Rost: Hauptdarsteller einer gelungenen Veggie-Grillerei ist der Champignon. Zugegeben, er ist von allen Schwammerln, derer man habhaft werden kann, das geschmacklich unauffälligste, doch mit den richtigen Kräutern aufgepimpt, zergehen gefüllte Champignons vom Grill förmlich auf der Zunge.

Wir brauchen: die gewünschte Menge Pilze, und zwar mit möglichst großen Hüten. Schwammerln niemals waschen, sonst saufen sie sich mit Wasser voll, und am Ende bleibt von ihnen nichts als eine trübe Lache und etwas verschrumpelte Zellulose. Erde und anderes Zeugs lieber abschaben. Stiele herausdrehen, so dass der Hut eine schöne Schale bildet. Diese füllen wir mit frischem, gehacktem Thymian, streuen etwas Salz und Pfeffer darauf und verschließen sie mit einem Stück geräuchertem Ziegenkäse. Nun die gefüllten Champignons zu mehrt in Alufolie wickeln und auf die Glut setzen. Warten, bis der Käse geschmolzen ist und die Schwammerln ihre Farbe von Schmutzigweiß auf Dunkelgraubraun gewechselt haben.

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