Anstatt Radi orthodox, braten wir das Rettich-Gesocks
Rettich, besser bekannt als Radi, ist auf unseren Tellern selten mehr als eine halbwegs dekorative Beigabe: in hauchdünne Scheibchen gehobelt, liegt er neben Stelzen, oder wird im Biergarten als gesalzene Rohkost gereicht. Wenn man die große weiße Knolle, die wie Broccoli, Weiß-und Rotkraut, Karfiol und Kohlrabi zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler) zählt, allerdings solo im Supermarktregal liegen sieht, weiß man nicht so recht, was mit ihr anfangen, und lässt sie deshalb lieber gleich links liegen.
Ewig schade, denn der Radi lässt sich auch wunderbar verarbeiten. Zu Bratlingen zum Beispiel: Dazu schneiden wir einen halben Bund Frühlingszwiebel in feine Ringe, schälen vier mittelgroße Erdäpfel und eine Rettichknolle. Die Erdäpfel reiben, den Gatsch in ein Tuch geben und ausdrücken. Den Radi grob raspeln, mit 1/2 TL Salz mischen und etwas ziehen lassen. Dann die Radiraspeln ausdrücken und mit den Erdäpfeln in einer Schüssel vermischen, Zwiebelringe, zwei Eier, je drei EL Mehl und Semmelbrösel dazugeben und verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, die Masse mit einem großen Löffel portionsweise hineinheben, zu Bratlingen flachdrücken und beidseitig braun braten.
Dazu gibt's Schnittlauchsauce: Schnittlauch fein schneiden, in einen Becher Sauerrahm einrühren und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Fertig.
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