Ob Ma ma liga ,Sterz, Polenta -rühren musstu, sonst verbrennta

Essen / Trinken, FALTER 36/2016 vom 07.09.2016

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Eigentlich galt sie seit jeher als Armeleuteessen, die Polenta. Der Maisbrei ist so eine Art italienische Version des Sterz, nur halt ohne Schmalz. In ihrer simpelsten Form besteht sie aus Maisgrieß, Wasser und - wer hat - einem Klecks Butter. Ein einfacher Sattmacher eben, billig und schnell gemacht, kommt der Maisbrei von Italien über den Balkan bis nach Russland auf den Tisch -in Rumänien vor allem auch dort, wo man sich nicht einmal täglich Brot leisten kann. Auch die Haubenküche hat längst allerlei aufgepimpte Varianten entwickelt und Polenta schick gemacht.

So richtig sophisticated ist allerdings die avancierte Version des rumänischen Mămăligă: Auf einen Becher Maisgrieß nimmt man vier Becher Wasser. Wichtig für jene, die auf Flamme kochen, ist, einen Topf mit doppeltem Boden zu verwenden, der die Wärme gut verteilt. Auf kleiner Hitze und unter (fast ständigem) Rühren köcheln lassen, bis ein zäher Brei entsteht. Wenn man keinen Instant-Maisgrieß verwendet, nimmt das schon gute 25 bis 30 Minuten in Anspruch, man braucht also Geduld und gute Unterarmmuskeln.

Da man hierzulande eher selten an traditionellen rumänischen Brânză und noch weniger an Smântână kommt, bröckle man stattdessen nach Belieben griechischen Schafkäse hinein und gieße ein paar Löffel Joghurt über den Brei. Richtige Füchsinnen und Füchse rühren noch ein weichgekochtes Ei unter. Poftă bună!

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