In unsrer verschriftlichten Kombüse wird der Rhabarber zum Gemüse

Essen / Trinken, FALTER 13/2016 vom 30.03.2016

Foto: Shutterstock

Es ist "The great Rhubarbs-Swindle": Der Rhabarber nämlich, diese langen roten, supersauren Blattstiele, von denen man ganz famosen Durchfall bekommt, wenn man sie auf nüchternen Magen isst, zählt in Wahrheit zum Gemüse, nicht zum Obst. Schwer zu verdauen die Erkenntnis, einer solch perfiden botanischen Täuschung aufgesessen zu sein, wird doch diese Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse hierzulande vor allem als Kompott, Marmelade und zu Kuchen verarbeitet dargereicht - und wer, bitte, würde sich schon freiwillig gezuckertes Gemüse aufs Frühstückssemmerl schmieren?

Wir schlagen zurück und verwandeln den Lügen-Rhabarber in etwas völlig Unorthodoxes: ein pikantes Relish nämlich. Soll heißen, in eine fetzige Würzsauce. Dazu brauchen wir eine Zwiebel, etwa 20 Deka Erdbeeren, 20 Deka Rhabarber, einen halben Teelöffel frisch geriebenen Ingwer, eine Chilischote, eine halbe Biolimette, drei Esslöffel Honig, 50 ml Balsamico, 50 ml trockenen Weißwein, eine Prise Zimtpulver und Pflanzenöl.

Und so wird's gemacht: Zwiebel würfeln, Rhabarberstangen und Erdbeeren in kleine-finger-dicke Stücke schneiden. Etwas Limettenschale abreiben und den Saft auspressen, die Chilischote in sehr feine Ringe schneiden. Zwiebel seperat anrösten. Restliche Zutaten in etwas Wasser 15 Minuten ziehen lassen. Danach aufkochen und bei geringer Hitze eine Stunde einköcheln lassen, Zwiebel dazu, fertig. Schmeckt super zu Käse.

Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: "Grundkurs Kochen Band 2", € 4,90 im Handel

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!