Wir werden nun die Augen quälen, indem wir viele Zwiebeln schälen

Essen / Trinken, FALTER 6/2016 vom 10.02.2016

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Die gemeine Küchenzwiebel, hierzulande auch als "Zwüfel" bekannt, hat in unseren Breitengraden einen eher schlechten Ruf. Im rohen Zustand treibt einem das Narzissengewächs die Tränen in die Augen, lässt uns stinken und auf der Haut von Allergikern Kontaktekzeme blühen. In der Küche wird sie zum unerlässlichen Basisgewürz degradiert und an ihre magischen Heilkräfte erinnert sich heutzutage kaum noch jemand. Schade, das. Denn die Zwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, lag schon mit Tutanchamun im Grab und hätte sich ein bisschen mehr Anerkennung redlich verdient. Deshalb krempeln wir in der Falter-Kombüse nun die Ärmel hoch und präsentieren ein erstklassiges Gefüllte-Zwüfel-Rezept: Man nehme pro Person drei große Knollen, gerne rot und weiß, schäle sie unter Tränen, schneide oben einen Deckel ab und auf der Unterseite so viel, dass die Zwiebel stehen bleibt. Je nach Größe lässt man sie dann zehn bis zwanzig Minuten zusammen mit ein paar Erdäpfeln in Wasser kochen, bis sie weich genug sind, um die inneren Schichten rauszunehmen. Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Für die Fülle gekochte Erdäpfel durch eine Presse drücken, ein ordentliches Stück Blauschimmelkäse und einen Dotter dazu. Die Masse mit Salbei, Salz, Muskat, zwei gepressten Knoblauchzehen und etwas Honig abschmecken und in die ausgehöhlten Zwiebeln füllen. Zwüfel-Deckel drauf und für zehn Minuten ins Rohr.

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