Den Apfel aus dem Boden, den wollen wir hoch loben
Einst war er eine botanische Kostbarkeit, der schönen Blüten wegen, dann Held in der Hungersnot, und heute ist er als Dickmacher verschrien. Wir sagen: "Blödsinn!", und feiern an dieser Stelle den Erdapfel, der so viel mehr sein kann als nur eine vielseitige Sättigungsbeilage. Pommes, Chips, Püree, Knödel, Gratins, Aufläufe, Salate - klar, mit ihm kann man's ja machen. Aber Erdäpfel pur, als Hauptspeise? Das klingt schnell einmal nach Arme-Leute-Essen. Schmeckt aber nicht so!
Nach all der Völlerei an den vergangenen Feiertagen, werfen wir diesmal, zwecks Rückbesinnung auf den einfachen Geschmack, bloß ein paar dieser wunderbaren Nachtschattengewächse in den Topf. Garen sie mit Wasser bedeckt, bis sich die Gabelzinken locker in ihre Mitte versenken lassen, legen sie auf einen Teller, zerdrücken sie sanft in Vierteln und lassen ein ordentliches Stück Butter darauf zergehen. Nun noch nach Bedarf salzen und - ganz wichtig - großzügig mit frischer Kresse bedecken. Et voilà!
Für dieses Gericht eignen sich natürlich hervorragend hiesige Heurige. Weil die aber zu dieser Jahreszeit eher schwer zu bekommen sind, tun es auch ihre Freunde Kipfler, Sieglinde, Sigma, Ditta und Co. Hauptsache speckig, soll heißen: festkochend. Die mehligen Kollegen zerfallen, wie der Name schon vermuten lässt, leicht und eignen sich daher eher für Püree, Knödel, Kroketten, Erdäpfelteig und so Zeug.
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