Erst muss man die Biseln fieseln, dann darf man das Ri genießeln

Essen / Trinken, FALTER 27/2015 vom 01.07.2015

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Sommer ist, Obst gibt's - nämlich die Saisonware. Eine weitere Basics-Runde rund um runde Früchte; Ribisel zum Beispiel, das etwas ungeliebte Beerenobst. (In Deutschland sagen sie Johannisbeeren.) Ungeliebt weil: viel Arbeit und oft sauer. Aber genau das ist ja der Spaß; also weniger die Arbeit als die Säure, mit der sich das Zuckersüß ertragen lässt. Aber vor dem Genuss kommt das Fieseln.

Nein, man muss nicht jede rote Beere einzeln von den Stielen zupfen. Und wenn man erst einmal den Trick heraus hat, wird die Vorarbeit zum Kinderspiel. Und so geht's: Man hält die Dolde mit der einen Hand am dickeren Ende fest und streift mit der anderen Hand locker die Beeren herunter. Wenn man ohnehin nur vor hat, Ribiselgelee zu machen, kann man bei diesem Arbeitsschritt ruhig ein wenig rabiater vorgehen und zum Abstreifen auch eine Gabel statt die Finger benutzen. Wer Wert auf komplette Beeren legt, bleibt sachte. Die abgestreiften Beeren sind übrigens nicht mehr so lange haltbar wie die mit Stiel, aber das ist ja auch klar.

Was tun damit? Als Belag - vor dem Backen - von Rührteigkuchen eignen sich die Beeren gut. Unser Tipp: die Instant-Pawlowa. Dafür braucht man reichlich abgefieselte Ribiseln. Einen Becher Obers steif schlagen, einige Baisers (Meringen oder Baiser-Bruch vom Konditor) darüber zerbröseln, Beeren dazu und locker unterheben. Sieht fantastisch aus. Nicht nur, wenn's Nigella Lawson serviert.

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