Wien liegt zwar nicht am Kältepol, wir machen trotzdem Karfiol

Essen / Trinken, FALTER 10/2015 vom 04.03.2015

Foto: Shutterstock

Schnell noch ein bisschen Wintergemüse (oder halt das, was sie uns als solches verkaufen), bevor es dann wieder mit dem frischen Frühlingsgrün losgeht. Zumindest von der Mächtigkeit her ist Karfiol -unsere deutschen Nachbarn sagen Blumenkohl - ein richtiges Winteressen. Oder Soulfood, wie man so was neuerdings nennt. Dabei muss Karfiol echt kein schwerer Bampf sein. Es sei denn, man möchte auf Einbrenn oder Oberssaucen partout nicht verzichten.

Karfiol im Ganzen zu kochen ist unwirtschaftlich -das Gemüse braucht länger, bis es gar ist, und beim Längerkochen gehen sicher auch jede Menge Vitamine verloren. Weshalb wir unseren Karfiol in kinderfaustgroße Röschen teilen. Dafür am besten vom Strunk her die Karfiolröschen abschneiden und bitte schön auch den Strunk mit verwenden. Und zwar kommt das jetzt alles in einen Topf mit Wasser und wird so lange gekocht, bis es weich, aber nicht gatschig ist. Sagt man bei Karfiol auch "al dente"? Egal, jedenfalls so.

Puristinnen schalten an dieser Stelle den Herd ab und servieren das Gemüse mit einem Klacks Butter, etwas Salz, Pfeffer und maximal noch ein bisschen geriebener Muskatnuss. Der Wiener lässt den Karfiol in eine angemessene Menge Butterbrösel plumpsen: Butter braun werden lassen, Semmelbrösel rein, aufpassen, dass nichts verbrennt. Und wenn was übrig bleibt: kalten Karfiol mit leichtem Joghurtdressing zum Salat machen. CW

Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: "Grundkurs Kochen Band 2", € 4,90 im Handel

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!