Das Essen wird nicht nachgefettet, selbst wenn es deinen Abend rettet

Essen / Trinken, FALTER 8/2015 vom 18.02.2015

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Einer geht noch in Sachen "Was sich bei Tisch nicht gehört", oder? Darum tönt es diese Woche aus der Falter-Kombüse: Die Olivenölflasche hat auf dem Esstisch nichts zu suchen. Punkt. Klar ist es schön, wenn man ein "tolles" Olivenöl hat, das man den Gästen präsentieren möchte. Zusammen mit dem (ebenfalls: "tollen") Meersalz und dem Brot vom Szenebäcker ist das ganz bestimmt ein großartiges Amuse-Gueule: etwas Olivenöl auf ein Tellerchen geben, mit Brot auftunken, Prise Salz (Grundkurs Nr. 282) drüber, sehr, sehr gut.

Aber weil irgendwer das mal beim ("tollen") Italiener gesehen hat, steht in vielen Haushalten die Olivenölflasche ständig auf dem Esstisch wie früher die Maggiflasche. Geht. Gar. Nicht. Als essender Mensch sollte man denen am Herd so weit vertrauen und voreiliges Nachwürzen und -fetten bei Tisch tunlichst unterlassen. Die Köchin und der Koch in der Küche wissen schon, was sie tun. Wenn sie zum Beispiel zart gedünstetes Gemüse vor dem Servieren noch mit einem Spritzer von der Olive verfeinern. Oder Pasta nach dem Kochen und dem Mischen mit dem Sugo noch mit Öl geschmeidig macht. Diesen wohl abgewägten Vorgang muss man also nicht bei Tisch wiederholen.

Was wir allerdings schon gelernt haben: Das "tolle" Olivenöl niemals zum Kochen verwenden, weil da die guten Inhaltsstoffe flöten gehen. Also immer erst hinterher über die Speisen geben. In der Küche.

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